[lateinisch secta „Richtung“, „befolgter Grundsatz“] die, ursprünglich neutrale Bezeichnung einer Gemeinschaft; begrifflich auf zwei Ebenen benutzt:
a) Im theologischen Sprachgebrauch zur Bezeichnung einer von einer Mutterreligion abgespaltenen religiösen Gemeinschaft, die aufgrund neuer Offenbarungsquellen oder der Überbewertung einzelner Glaubensaspekte beansprucht, den einzig wahren Weg zum Heil, zur Erlösung oder zum Glück des Menschen zu kennen, wobei die moderne Religionswissenschaft das Wort „Sekte” durch neutrale Bezeichnungen, wie religiöse Glaubensgemeinschaft oder neureligiöse Gemeinschaft ersetzt hat.
b) Im umgangssprachlichen Gebrauch in der Regel zur Beschreibung einer Gruppe, deren Mitglieder "fanatisch", d.h. in hohem Grad ideologisiert, einzig die eigene Weltsicht gelten lassen.
(Quelle: Brockhaus multimedial 2004)
Es bedarf wohl keiner näheren Erklärung, um zu verdeutlichen, dass in einer Vielzahl von so genannten neureligiösen Gemeinschaften ein hohes Gefährdungspotenzial steckt. Wer mit einer solchen Gemeinschaft direkt oder indirekt in Berührung kommt, sollte aufmerksam sein und die Inhalte und Methoden kritisch hinterfragen.
Besonders Kinder und Jugendliche sind in zweierlei Hinsicht gefährdet:
a) mittelbar durch die Mitgliedschaft ihrer Eltern. Die Unterstützung von außen stehenden Personen ist hierbei besonders wichtig, da die Kinder und Jugendlichen isoliert in der Gruppe aufwachsen und den Kontakt zur Wirklichkeit verlieren.
b) unmittelbar als Zielgruppe neureligiöser Organisationen. Prävention bei Kindern und Jugendlichen spielt eine große Rolle, da sie sich besonders in der Pubertät leicht von äußeren Einflüssen leiten lassen.
Hilfestellung und professionelle Beratung bieten das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung und die jeweils zuständigen Kirchen.
Wer eigenständig zum Thema recherchieren möchte und einen teilweise Überblick mit weiterführenden Informationen zu den bestehenden religiösen Gemeinschaften sucht, kann die in der folgenden Liste aufgeführten Links nutzen.