Bildung beschränkt sich nicht nur auf die Vermittlung von Wissen. Sie hat mehr zu leisten. Bildung ist grundsätzlich ein Prozess, der junge Menschen in die Lage versetzen muss zu lernen, Leistungspotenziale zu entwickeln, zu handeln, Probleme zu lösen und Beziehungen zu gestalten.

Dieser Prozess kann nicht alleine vom staatlichen Bildungssystem Schule mit seinen formalisierten Bedingungen umgesetzt und geleistet werden. Bildung findet häufig in informellen Kontexten statt. Dazu zählt das gesamte soziale Umfeld, einschließlich Elternhaus und außerschulische Jugendarbeit.

Der Landesjugendring (LJR) Rheinland-Pfalz kritisiert, dass die Bildungsdiskussion sich zu sehr auf die Institution Schule konzentriert: „Jugendverbände und der Landesjugendring sind zentrale Akteur:innen und Bereitsteller:innen von Bildungsgelegenheiten in informellen und non-formalen Lernkontexten.“

Um diese Bildungsleistung der außerschulischen Jugendbildung öffentlicher und transparenter zu machen, damit Jugendverbände als gleichwertige Bildungsgelegenheiten neben der Schule anerkannt werden, hat der LJR das Projekt „Kompetenzerwerb in der Jugendverbandsarbeit“ initiiert und bis Ende 2008 durchgeführt.

Als wichtigster informeller Lernkontext wird häufig der gesamte Bereich des freiwilligen Ehrenamts genannt. Den empirischen Nachweis dazu liefert eine Studie zum informellen Lernen im Jugendalter des Deutschen Jugendinstituts und der Technischen Universität Dortmund, 2007.